ein Mann, der glücklich mit seiner Frau im Dammerstock wohnte und in seinem Keller und in seiner Voliere Wellensittiche züchtete.
Anfang März nun gab es zwei junge Mädchen, so um die 13, 14, die an diesem Tage nicht so recht wussten, etwas mit sich anzufangen und herumsaßen. Sie wussten aber von dem Vogelzüchter und die jüngere schlug vor, da sie sich schon länger Sittiche wünschte, das Geld jedoch rar war, diese zu klauen. Die ältere war damit überhaupt nicht einverstanden, da sie den Mann aus der Nachbarschaft kannte, und dieser sie auch, und so entschloss sich das jüngere Mädchen die Tat allein auszuführen.
Sie begab sich sodann in den Garten, brach ein Schloss auf und gelangte so zur Futterklappe. Vermutlich mit einem Kescher fing sie zwei Vögel ein, steckte diese in ihre Jackentaschen und machte sich auf den Rückweg zu ihrer Freundin. Dort angekommen musste sie der Freundin allerdings berichten, dass sich einer der Vögel aus der Tasche befreien konnte und weggeflogen sei.
Zwischenzeitlich hatte der Vogelzüchter den Einbruch bemerkt und die Polizei verständigt. Eine Streife fuhr vor Ort und nahm sich der Sache an. Dabei kam auch zur Sprache, dass sich in der Nähe zwei Mädchen rumgetrieben hätten, wovon er eines kenne, so der Vogelzüchter. Außerdem sei er sauer, weil es sich hier bereits um die dritte Tat in kürzester Zeit gehandelt habe.
Die beiden Mädchen begaben sich, während der Diebstahl aufgenommen wurde, in die nahegelegene Wohnung der älteren und sperrten den Sittich in einen Käfig zu zwei weiteren Vögel. Währenddessen hatte die Polizei ihre Tatortarbeit beendet, die Beamten gingen dem vagen Hinweis nach, dass zwei Mädchen in Tatortnähe gesehen wurden, und klingelten an der Wohnungstür des älteren Mädchens. Man kann sich nun vorstellen, dass in dieser Situation bei den Teenies eine gewisse Panik aufgekommen ist. Die Beamten sprachen nun mit einem erwachsenen Familienangehörigen und wurden, da man ja nichts zu verbergen hatte, in die Wohnung gebeten.
Das ebenfalls dort wohnende Mädchen, das mit der eigentlichen Tat ja nichts zu tun hatte, befand sich nun in der Bredouille: Vor der Tür die Polizei, und im Wohnzimmer sang das Diebesgut. Guter Rat war teuer. Sie löste das Problem so, indem sie den Vogel aus dem Käfig nahm und ihm die Freiheit schenkte, wodurch die Wohnungsnachschau für die Beamten natürlich negativ verlief. Die Sache wäre nun für die Mädchen auch ohne Konsequenzen ausgegangen, wenn sich nicht unser Jugendsachbearbeiter Fritz Schweikle des Falles angenommen hätte, der die Wahrheit ans Licht gebracht hat.
Die beiden Sittiche, das sei auch noch erwähnt, konnten sich ihrer Freiheit erfreuen, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute, wovon allerdings nicht auszugehen ist.