Gerade in der Vorweihnachtszeit bietet das world-wide-web ein virtuelles Kaufhaus mit schier unendlicher Größe, Auswahl und Möglichkeiten. So groß die Vielfalt der Angebote ist leider auch die der Anbieter, von denen nicht jedem das Wohl und die Zufriedenheit der Kunden am Herzen liegt. Deshalb und da sich unsere Cybercrimerin beim Polizeiposten Rüppurr bei Weitem nicht über mangelnde Arbeit beklagen kann, hier die häufigsten Fallen beim Kauf im Internet:
- Kauf auf unbekannten Homepages mit verlockend, ja fast unglaublich günstigen Angeboten ohne sich zuvor über den Internetshop zu informieren: Ein kurzer Blick in Google zu dem ausgewählten Händler führt oftmals zu Erfahrungen anderer Nutzer. Zwei Minuten, die sich lohnen, um zu verhindern, dass man einem „Fakeshop“ zum Opfer fällt, der zwar Ihr Geld nimmt, eine Übersendung der gekauften Ware aber vermissen lässt.
- Falsche Sicherheit bei Überweisung auf DE-Kontos: Die Annahme, dass es sich bei Überweisung auf ein Konto, deren IBAN mit den Buchstaben „DE“ beginnt, auch gleich um einen deutschen Kontoinhaber handelt, der der deutschen Gerichtsbarkeit unterliegt, ist in der heutigen Zeit leider ein Irrglaube. So können von der ganzen Welt Konten bei Internetbanken erstellt werden, deren Hauptsitz sicherlich in Deutschland liegt und deren Kontonummern deshalb mit „DE“ beginnen, der Arm des deutschen Gesetzes aber nicht bis zum Wohnsitz des handelnden Täters reicht.
- Kauf ohne Käuferschutz: Gerade Paypal bietet bei (Privat-)Käufen zum Beispiel über ebay-Kleinanzeigen den Käuferschutz an. Dies ist für den Verkäufer zwar mit Kosten verbunden, doch die 2,49% vom Verkaufspreis zzgl. 0,35 Euro einmalige Verkaufsprovision sollten es dem Käufer Wert sein, um zu Gunsten einer sicheren Kaufabwicklung auf die kostenfreie Paypal-Variante „Familie und Freunde“ zu verzichten.
- Übersendung einer Ausweiskopie als Zeichen der Seriosität: Bitte lassen Sie sich nicht dazu überreden, ein Bild von Ihnen und / oder Ihrem Ausweis „als Sicherheit“ zu übersenden. Der Täter kann sich mit dem Bild Ihres Ausweises im Internet als SIE ausgeben und auf Ihren Namen Bestellungen bis hin zu Kontoeröffnungen bei Internetbanken durchführen. Im Umkehrschluss ist es keine Garantie für die Seriosität des Gegenübers und sollte bei Ihnen eher Misstrauen erwecken, wenn dieser ein Bild „seines“ Ausweises übersendet, um von sich und seinen guten Absichten zu überzeugen.
Die hiesigen Ermittlungen gestalten sich bei Betrügereien im Internet oft sehr schwierig, machen sich die Täter die Anonymität im „www“ zu Nutze und arbeiten in der Regel mit fiktiven oder betrügerisch erworbenen Personendaten, die z.B. für die Erstellung von Mailadressen oder für Kaufgeschäfte selbst genutzt werden. Darüber hinaus sitzen die Täter oft im Ausland und sind aufgrund der dortigen rechtlichen Gegebenheiten und der mangelnden Mitwirkung der ausländischen Behörden bei Betrugsdelikten mit kleinem und mittleren finanziellen Schaden nicht greifbar. Seien Sie bei Bestellungen im Internet also stets wachsam und gehen sie sparsam und vorsichtig mit der Preisgabe Ihrer persönlichen Daten um!!!
Mit dieser Bitte wünschen Ihnen die Beamtinnen und Beamten Ihres Polizeiposten Rüppurr eine frohe und gesegnete Weihnachtszeit und bereits jetzt einen guten Start in das neue Jahr 2022. Bleiben Sie gesund und geben auf sich und Ihre Mitmenschen acht.