In der zweiten Märzhälfte wurden leider gleich zwei ältere Rüppurrer Mitbürgerinnen Opfer von gängigen Betrugs- und Diebesmaschen.

So war es zunächst eine 69-jährige Mitbürgerin, die am Telefon von der guten Nachricht eine Lottogewinns überrascht wurde. Die Freude war groß und die Dame zum Erhalt des Gewinnes gerne bereit, die geforderten Geldbeträge für Gebühren und Versicherungen zu entrichten. Wie immer argumentierten die unbekannten Anrufer sehr geschickt und erklärten ihrem Opfer genau, wie sie im hiesigen Einzelhandel an die geforderten Gutscheinkarten (google-play, paysafe, steam etc.) kommen kann. Gemäß Vereinbarung erfolgte sodann ein weiterer Anruf, in welchem die Dame die auf den Karten freigerubbelten Codes übermittelte. Gleich mehrfach konnten die Täter die Dame zu diesem Vorgang überreden, sodass letztlich knapp 5000 € unwiederbringlich verloren waren, denn der Inhaber des Codes der Gutscheinkarten kann mit dem dahinterstehenden Guthaben im Internet einkaufen wie mit Bargeld in einem Geschäft – eine Rückholung oder Rückverfolgung der Gutscheineinlösung, die in aller Regel im Ausland erfolgt, ist dann nicht mehr möglich. Zu einer versprochenen Gewinnübergabe durch einen Glücksboten kam es selbstverständlich nicht.

Ebenso um ihre Ersparnisse gebracht wurde eine 82-jährige Mitbürgerin, bei welcher Ende März ein Mitarbeiter einer Firma klingelte, die angeblich beauftragt worden war, die Wasseruhren abzulesen. Nachdem die Dame den freundlichen Herrn hineingebeten hatte, wurde sie aufgefordert, im Bad den Wasserhahn der Badewanne aufzudrehen, damit der „Monteur“ die Funktionsfähigkeit der Wasseruhr testen könne. Die Dame tat wie geheißen, hatte der Monteur bei der folgenden Nachschau aber keinesfalls Interesse an der Wasseruhr, sondern ausschließlich am in einem Kästchen aufbewahrten Bargeld in Höhe von 1000 €. Nach verrichteter „Arbeit“ verließ der unbekannte Täter mit seiner Beute die Wohnung.

Aufgrund dieser jüngsten Ereignisse möchte ich gerade unsere älteren Mitbürger, die von den Tätern erfahrungsgemäß als leichte Opfer von Betrug und (Trick-)Diebstahl angesehen werden, inständig darum bitten, keine unbekannten Personen, die sich zuvor nicht explizit für einen von Ihnen gewollten Zweck angemeldet haben, in die Wohnung einzulassen. Prüfen Sie darüber hinaus kritisch jegliche eingegangenen Anrufe, auch wenn Ihnen die erzählte Geschichte noch so plausibel vorkommt – die Anrufer sind sehr erfindungsreich und rhetorisch geschult, um Ihnen das Geld aus den Taschen zu schwatzen. Seien Sie dabei aus Ihrer Sicht gerne unfreundlich, auch wenn es nicht Ihrer Natur entspricht – selbstbewusstes und robustes Auftreten schützt Sie in diesen Fällen. Und wenn Sie sich unsicher sind – man kann nicht alles wissen – fragen Sie einen Verwandten, Bekannten oder auch gerne die Polizei!

Das Umfeld unserer älteren Mitbürger bitte ich inständig darum, auf ihre Mitbewohner und Nachbarn aufzupassen, sich bei Kontakten von fremden Personen zu ebendiesen gerne auch helfend einzumischen und sensibel hinsichtlich derartigen Erzählungen der Lebensälteren zu sein. Wie immer stehen wir beim Polizeiposten Rüppurr für Fragen gerne zur Verfügung.